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Media Office
Großbritanien

H.  22 Rabi' I 1440 No: 1440 AH/04
M.  Freitag, 30 November 2018

 Presseverlautbarung

Muslime zu mobben ist in Großbritannien schnell zur Normalität geworden

Letzten Monat wurden ein syrischer Flüchtlingsjunge und seine Schwester auf dem Schulhof angegriffen. Die beiden Vorfälle wurden gefilmt und in den sozialen Medien verbreitet. Auf einem der Videos ist zu sehen, wie der Täter damit drohte, sein Opfer zu ertränken. Erst einen Monat später berichteten die ersten Mainstreammedien über den Vorfall. Die Polizei soll den 16-jährigen Impulsgeber erst kürzlich angeklagt haben.

Man muss sich ernsthaft die Frage stellen, ob die Mainstreammedien über diesen Vorfall überhaupt berichtet hätten, wenn dieser in den sozialen Medien nicht an Aufmerksamkeit gewonnen hätte? Auch ist fragwürdig ob die Schule in so einem Fall ernsthafte Maßnahmen ergriffen hätte, oder die Polizei miteinbezogen worden wäre.

Unzählige Muslime verschiedener Altersgruppen können davon berichten in Großbritannien Hass am eigenen Leib erfahren zu haben. Muslimische Eltern können von Zeiten berichten, als ihre Kinder ständigem Rassismus ausgesetzt waren und hauptsächlich wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert wurden. Aktuell weicht der Rassismus dem Islamhass.

Diese Form von Hass ist das unvermeidliche Produkt einer säkularen Gesellschaft, in der die einzige Verbindung zwischen den Menschen im kleinsten gemeinsamen Nenner besteht. Sowohl die britische Regierung als auch ihre Mittlerorganisationen und ihre geistlosen Medien waren tagtäglich darum bemüht, Misstrauen gegenüber den Muslimen und dem Islam zu schüren. Der Oberschulinspektor war an vorderster Front daran beteiligt, die Intoleranz gegenüber Muslimen und den Werten des Islams zu fördern.

Dieses neuartige Interesse der Medien an Fällen, in denen Muslime schikaniert werden, fällt mit der erneuten Aufforderung an die Regierung zusammen, den Begriff der „Islamophobie“ offiziell zu definieren und anzuerkennen, um mit Vorfällen dieser Art wirksam umgehen zu können. Unzählige Opfer hatten nicht das „Glück“, dass ihr Fall in den sozialen Netzwerken medienwirksame Verbreitung fand.

Die muslimische Gemeinschaft in Großbritannien sollte sich vor jenen Initiativen der Regierung in Acht nehmen, die darauf abzielen, von der Debatte rund um Islamophobie abzulenken. Ansonsten wäre es möglich diese Muslime vor dem Hintergrund einer weiteren Säkularisierung der muslimischen Gemeinschaft hierzulande zu instrumentalisieren. Man konstruiert das Narrativ, dass die Muslime nicht zur Genüge säkularisiert seien, weshalb Angriffe auf sie stattfinden würden. Hingegen zeigt die Realität eine Zunahme anti-muslimischer und anti-islamischer Rhetorik von Seiten der Politiker und Medien. Diese ist zudem ideologischer Natur und politisch motiviert.

Zu hoffen, dass ein säkularer Staat Islamophobie definiert und zu verhindern versucht, kann kurzfristig zwar Abhilfe schaffen, langfristig aber einer Säkularisierungsagenda dienen. Im Mittelpunkt stünde bei einem solchen Vorgehen das Verhindern der Angriffe selbst, statt die Ursachen dieser Angriffe, bzw. die Motive und Ideen der Angreifer. Ein solches Vorgehen würde zwar die Symptome behandeln, die eigentliche Ursache würde dagegen unbehandelt bleiben und sogar aus dem Fokus geraten.

Die Säkularisten sind nicht imstande ihr Gedankengut im direkten Vergleich zum islamischen Gedankengut zu verteidigen. Aus diesem Grund haben sie eine anti-islamische Atmosphäre geschaffen, um so von einer Debatte rund um den Säkularismus in seinen Grundzügen abzulenken. Konzentrieren sich die Muslime auf islamophobische Vorfälle, seien es Beleidigungen oder Gewalttaten gegenüber Muslimen, wird die Debatte um die eigentlichen Hintergründe solcher Angriffe beendet. Dadurch wird es leichter eine Diskussion über den Säkularismus und den Islam abzuwenden. Wir sollten unser Hauptaugenmerk darauf lenken, die Gerechtigkeit des Islams und die Korruption des Säkularismus auszudiskutieren. Ein Muslim, der von sich meint an der Botschaft des Gesandten Allahs (s) festzuhalten, sollte nicht anstreben einer solchen Debatte aus dem Weg zu gehen.

Sich mit der Islamophobie im Allgemeinen zu befassen lenkt vom eigentlichen Problem ab, so, dass die Symptome dieses Problems zum einzigen Diskussionsthema werden. Das Glaubensfundament (ʿaqīda) und die säkularen Werte der Nichtmuslime werden nicht heftig genug ausdiskutiert, da wir stattdessen über das Fehlverhalten eines Großmauls oder Fanatikers diskutieren. Insbesondere da der Westen von sich behauptet, dass wir in einer toleranten säkularen Gesellschaft leben, sollte eine Diskussion rund um die Werte dieser Gesellschaft kein Problem darstellen.

Statt, dass man sich auf Islamophobie an sich konzentriert, sollte vielmehr die ungerechte Versicherheitlichung von Muslimen durch die Regierung und die Medienanstalten aufgedeckt und ausdiskutiert werden. Lügen über den Islam und die Muslime sollten als solche identifiziert werden, so, dass die heuchlerischen Beweggründe der Lügner ebenfalls aufgedeckt werden können. Jene Gedankenarmut, die hinter irreführenden Anschuldigungen und Grundhaltungen gegenüber islamischen Überzeugungen und Werten steckt, sollte als solche angesprochen werden. Nur so kann ein falscher Denkprozess korrigiert werden. Dies ist der Ansatz, den Allah (t) im heiligen Koran verfolgt. So deckt Er (t) die Verbrechen der Quraisch auf und weist auf ihre miserablen Gedankengänge hin.

Das säkulare System sollte für all das missbräuchliches Verhalten und die Terroranschläge zur Verantwortung gezogen werden, unter denen die Muslime heute zu leiden haben. Dies aufgrund der Tatsache, dass der Säkularismus nicht imstande ist in der Gesellschaft für Harmonie zu sorgen. Der Säkularismus scheitert daran unterschiedliche Glaubensgrundsätze und Werte zu tolerieren. Statt hinzunehmen, dass man von uns eine Säkularisierung erwartet, sollten wir unseren Aufruf zum Islam fortsetzen, indem wir den Säkularismus ausdiskutieren und uns nicht vor einer echten intellektuellen Herausforderung scheuen.

Yaḥyā Nisbet

Medienvertreter von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien

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