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H.  3 Ramadan 1431 No: 027
M.  Samstag, 14 August 2010

Der Monat Ramadan - ein Monat des Dawa-Tragens

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen


Und wieder ist der Monat Ramadan angebrochen. Der Monat des Fastens, des großen Lohnes und des Gottesdiensts. Der Monat, in dem der Koran herabgesandt wurde, als Rechtleitung für die Menschen und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung.

Wir sehen, wie in diesem Monat die Moscheen besonders voll mit Betenden sind, die des Nachts das Tarawih-Gebet verrichten. In Massen strömen die Gläubigen herbei, um nach dem vervielfachten Lohn für den Gottesdienst in diesem gesegneten Monat zu streben. Wir sehen, wie die Imame von den Kanzeln aus die Muslime zu den Gottesdiensten anspornen, die Hadithe des Propheten (s) zitierend, die den großen Lohn für die Gottesdienste im Ramadan erwähnen.

Die Muslime sprechen von Gottesdiensten (Ibadat), und meinen dabei nichts weiter als Gebet, Fasten und Almosengabe (Sadaqa). Ist dieser Begriff jedoch darauf beschränkt? Dürfen unter „Ibada" nur diese drei Dinge verstanden werden? Tatsächlich geht der Begriff des Gottesdiensts (Ibada) im Islam weit über das hinaus und umfasst jede Handlung, in der Allah gehuldigt wird oder mit welcher der Islam emporgehoben werden soll. Deshalb spricht man auch im Falle des Dschihads von einem Gottesdienst, obwohl dieser definitiv nicht in der Moschee stattfindet.

Eine andere Form des Gottesdiensts haben die meisten Muslime jedoch vollständig außer Acht gelassen. Es ist ihnen gar nicht bewusst, dass es sich dabei um den besten, schönsten und lohnreichsten Gottesdienst handelt, den ein Muslim Allah gegenüber erfüllen kann. Es war der beliebteste Gottesdienst des Propheten und seiner Gefährten, mit dem sie die Welt nachhaltig verändert haben. Dieser besondere Gottesdienst, um den es sich handelt, ist das Tragen der islamischen Botschaft. Das Tragen oder Verkünden der islamischen Botschaft steht an der Spitze aller gottesdienstlichen Handlungen im Islam. Es gibt keine bessere Handlung, die ein Muslim Allah gegenüber erfüllen kann, als das Tragen Seiner Dawa und das Verkünden Seiner Botschaft an die Menschen. In einem Hadith Qudsi, den der Prophet (s) von Seinem Herrn berichtet, sagt der Erhabene:

„[...]O Sohn Adams! Du wirst das, was Mein ist, nicht erlangen, ehe du das vollziehst, was Ich dir vorgeschrieben habe. Mein Diener nähert sich Mir so lange mit zusätzlichen Gottesdiensten (Nawafil), bis Ich ihn liebe. Sodann bin Ich sein Herz, mit dem er begreift, seine Zunge, mit der er spricht und sein Auge, mit dem er sieht. Wenn er Mich anruft, erhöre Ich ihn. Wenn er Mich bittet, so gebe Ich ihm. Wenn er Mich um Hilfe ruft, dann helfe Ich ihm. Und der Mir liebste Gottesdienst meines Dieners ist der gute Rat (An-Nasiha)." (Von At-Tabaraniy im Al-Kabir überliefert)

Und welchen besseren Rat kann man einem Menschen geben als ihn zum Islam einzuladen? Somit ist die Einladung zum Islam, die Verkündung der islamischen Botschaft, der beste Rat, den man geben und der beste Gottesdienst, den man Allah gegenüber erfüllen kann.

Das Tragen der Botschaft ist auch die Tätigkeit, mit der die Propheten bei Allah ihre besondere Stellung eingenommen haben. Ansonsten sind es Menschen genauso wie wir. Was sie jedoch gegenüber normalen Menschen auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie von Allah (t) auserwählt wurden, um Seine Botschaft an die Menschen zu verkünden. Dadurch ist ihnen besondere Ehre und Würde sowohl von Allah als auch von den Menschen zuteil geworden.

Wenn wir also den Propheten nahe kommen und eine ähnliche Würde und Ehre erlangen wollen wie sie, müssen wir genau jene Tätigkeit vollziehen, mit der sie ihre besondere Stellung erlangt haben, nämlich die Verkündung der Botschaft Allahs an die Menschen, mit anderen Worten das Tragen der Dawa zum Islam.

Wir kennen auch den Hadith des Propheten (s), in dem er sagt:

„Wer eine schöne Sunna vorgibt, die man nach ihm vollzieht, der bekommt deren Lohn und den gleichen Lohn aller, die sie (ebenfalls) vollziehen, ohne dass er von ihrem Lohn irgendetwas abzwackt." (von Ibn Majah überliefert)

Kann man denn eine bessere Sunna vorgeben, die von Menschen befolgt wird, als die Dawa zum Islam? Welch unermesslichen Lohn erhält denn ein Muslim, der zum Islam und zur Befolgung seiner Gesetze einlädt, es Menschen gibt, die dann seiner Einladung folgen, die islamischen Gesetze einhalten und selbst zum Islam aufrufen? Würde irgendein Muslim auf diesen Lohn verzichten wollen?

Welche Zeit, welcher Monat eignet sich nun besser für diese Einladung als jener, in dem die Botschaft des Islam herabgesandt wurde? In dem der Lohn für das Tragen dieser Dawa noch vervielfacht wird? Der Monat Ramadan verlangt regelrecht danach, dass die islamische Dawa mit aller Kraft in ihm weitergetragen wird. Auch sind die Muslime gerade im Ramadan besonders empfänglich für die Dawa, weil sie in diesem Monat ohnehin bemüht sind, die Gebote des Islam verstärkt einzuhalten.

Einen weiteren, wichtigen Aspekt dürfen wir beim Tragen der Dawa nicht außer Acht lassen. Ebenso wie wir die anderen Gottesdienste, wie z. B. das Gebet, genau nach Vorgabe des Propheten (s) zu erfüllen suchen, müssen wir auch beim Gottesdienst des Dawa-Tragens nach Vorgabe des Propheten (s) vorgehen, indem wir genauso kompromisslos, klar und deutlich den Islam verkünden, wie ihn der Prophet (s) verkündet hat und wie er von Allah (t) herabgesandt wurde, als umfassende Lebensordnung nämlich, nicht als bloße Religion, wie ihn manche Leute verstehen wollen. Wenn das genaue Einhalten des prophetischen Vorbilds beim Gebet eine Selbstverständlichkeit für die Muslime darstellt, sollte es beim Tragen der Dawa erst recht eine sein.

Nur so, liebe Geschwister, können wir die Bedeutung von „Ibada" wirklich erfüllen, nur so kommen wir der Pflicht Allah gegenüber wirklich nach.

In diesem Sinne wünschen wir all unseren Lesern und den Schabab einen gesegneten, lohn- und vor allem „dawa-reichen" Ramadan und bitten Allah, dass im nächsten Ramadan die Dawa nicht nur von Einzelpersonen und einer Partei, sondern bereits von einem Islamischen Staat in praktischer Weise getragen wird - amin.

„Ihr die ihr glaubt! Folgt Allah und Seinem Gesandten, wenn er euch zu dem aufruft, was euch Leben spendet! Und wisset, dass Allah zwischen dem Menschen und seinem Herzen steht und dass ihr alle zu ihm versammelt werdet." (8; 24)

 

D. I. Shaker Assem
Mediensprecher
von
Hizb-ut-Tahrir
im deutschsprachigen Raum

المكتب الإعلامي لحزب التحرير
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