Samstag, 10 Shawwal 1445 | 20/04/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Innerstaatlicher Terrorismus ist ein Produkt des säkularen Liberalismus

Am Samstag wurden 20 Menschen in El Paso in Texas massakriert. Am darauffolgenden Sonntag wurden weitere 9 unschuldige Menschen in Dayton, Ohio getötet. Leider finden solche Tragödien in unserer Gesellschaft mittlerweile häufiger statt. Wieder einmal wurden wir Zeuge von innerstaatlichem Terrorismus in den Vereinigten Staaten, der von weißen Nationalisten bzw. Rassisten verübt wurde. Durch den Aufstieg der Rechtsextremen, der sogenannten „alternativen Rechten“ und der weißen Nationalisten bzw. Rassisten in diesem Land wurde die Atmosphäre zunehmend toxischer. Allein Donald Trump für die jüngsten Massenerschießungen verantwortlich zu machen, würde dem tatsächlichen Problem und weitaus wichtigerem und umfassenderem Thema des säkularen Liberalismus nicht gerecht werden. Schon die Grundlage des säkularen Liberalismus fördert Intoleranz gegenüber jedem, der sich seinen Ideen, Werten oder seiner Wertevorstellung insgesamt widersetzt. Daraus folgt natürlicherweise Hass gegenüber jener Minderheit, die sich von der Mehrheit unterscheidet. Diese wird infolgedessen verfolgt. Dieses Muster war in Europa bereits mehrmals zu beobachten, immer in Verbindung mit dem Aufkommen des Populismus. Außerdem lassen sich Parallelen zum aktuellen Diskurs ziehen.

Es ist die ideologische Grundlage, d.h. der Grundgedanke des säkularen Liberalismus, den es zu hinterfragen gilt. Weißer Nationalismus bzw. Rassismus ist nur ein Nebenprodukt dieser ideologischen Grundlage. Obwohl es Trump war, der die weißen Nationalisten ermutigt und ihre fremdenfeindliche Rhetorik angeheizt hat, reichen die Wurzeln dieses Verhaltens, die Idee des Rassismus als solches, weit tiefer. Der Rassismus ist tief in den westlichen Gesellschaften verankert. Durch Jahrhunderte der Kolonialherrschaft hat sich ein Retterkomplex entwickelt, der letztlich in der Vorstellung mündete, dass die weiße Rasse anderen überlegen wäre. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben ein Imperium errichtet, das auf Sklaventreiberei, dem Völkermord an einer ganzen Nation und der Plünderung von Ressourcen weniger bedeutsamer Nationen gründet. Die Werkzeuge des Kapitalismus halten diese Hegemonie weiterhin aufrecht. Der Rassismus ist ein systemimmanentes Problem. Er beschränkt sich nicht bloß auf eine einzelne Präsidentschaft. Nur wenn wir die Grundlage dieses Problems angehen, können wir die schiere Fülle an Problemen lösen, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen.

Der Islam verbietet Nationalismus und Rassismus kategorisch. Er legt als Maß für die Vorzüglichkeit des einen Menschen gegenüber dem anderen Menschen Gottesfurcht und Rechtschaffenheit fest.

Allah (t) sprach:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ إِنَّا خَلَقْنَاكُم مِّن ذَكَرٍ وَأُنثَى وَجَعَلْنَاكُمْ شُعُوبًا وَقَبَائِلَ لِتَعَارَفُوا إِنَّ أَكْرَمَكُمْ عِندَ اللَّهِ أَتْقَاكُمْ إِنَّ اللَّهَ عَلِيمٌ خَبِيراً

O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiss, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiss, Allah ist Allwissend und Allkundig.(49:13)

Der Prophet (s) sagte in seiner letzten Predigt:

«يَا أَيُّهَا النَّاسُ، أَلَا إِنَّ رَبَّكُمْ وَاحِدٌ، وَإِنَّ أَبَاكُمْ وَاحِدٌ، أَلَا لَا فَضْلَ لِعَرَبِيٍّ عَلَى أَعْجَمِيٍّ، وَلَا لِعَجَمِيٍّ عَلَى عَرَبِيٍّ، وَلَا لِأَحْمَرَ عَلَى أَسْوَدَ، وَلَا أَسْوَدَ عَلَى أَحْمَرَ إِلَّا بِالتَّقْوَى، أَبَلَّغْتُ؟ قَالُوا: بَلَّغَ رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ»

„O ihr Menschen! Allah ist Einer und euer Stammvater (Adam) ist einer. Ein Araber ist nicht besser als ein Nichtaraber, und ein Nichtaraber ist nicht besser als ein Araber. Und ebenso ist ein weißhäutiger nicht besser als ein schwarzhäutiger, und ein schwarzhäutiger nicht besser als ein weißhäutiger, außer in Bezug auf deren Gottesfurcht (taqwā). Habe ich euch informiert?“ Sie sagten: „Der Gesandte Allahs (s) hat uns informiert.“ (Aḥmad)

Systemische Probleme erfordern systemische Lösungen. Das islamische Regierungssystem ist die einzige Alternative, die Muslime, Nichtmuslime, weiße, schwarze, hispanische, asiatische und arabische Völker einen kann. Der Islam ging das Problem des Nationalismus (ʿaṣabīya), der in den vorislamischen Gesellschaften existierte, schon recht früh an, und löste es ideologisch und systematisch. Die vollständige Implementierung des Islam in Form eines politischen Systems wird – so Allah will – einen Großteil des Elends, das die Welt heute ertragen muss, beseitigen. So löste der Islamische Staat die Probleme der Menschen über einen Zeitraum von fast 1400 Jahren, bis er schließlich zerstört wurde. Die Menschen überall auf der Welt – Muslime wie Nichtmuslime – benötigen die Barmherzigkeit des Islam dringend.

Montag, der 04. Ḏū l-Ḥiǧǧa 1440 n. H.
05.08.2019 n. Chr.
Hizb-ut-Tahrir
Amerika

 

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