Mittwoch, 21 Dhu al-Hijjah 1446 | 18/06/2025
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بسم الله الرحمن الرحيم

 Die Äußerungen von Premierminister Nawaf Salam hinsichtlich seines innigen Wunsches nach einer Normalisierung der Beziehungen zu den Zionisten repräsentieren die Muslime in keiner Weise!

Vielmehr sind sie repräsentativ für ihn und all jene, die ihn an die Macht gebracht haben. Solche Äußerungen sind ein Verrat an Allah (t), Seinem Gesandten und den Gläubigen!

(Übersetzt)

Vor dem Hintergrund der von den USA unter Präsident Trump vorangetriebenen Politik in der Region - mit dem erklärten Ziel eines Friedens mit dem zionistischen Gebilde- und im Zuge der sogenannten „Abraham-Abkommen“, die während seines verhängnisvollen Besuchs im Nahen Osten geschlossen wurden, zeigt sich die weitreichende Bereitschaft arabischer und muslimischer Machthaber, sich dieser Agenda zu unterwerfen. Selbst die gemäßigtsten Stimmen unter ihnen vermögen allenfalls zu sagen: „Wir werden die Letzten sein, die ihre Beziehungen zu den Juden normalisieren.“ In diesem politischen Klima äußerte sich auch der libanesische Premierminister Nawaf Salam in einem Interview mit dem amerikanischen Nachrichtensender CNN, welches am 30. Mai 2025 veröffentlicht wurde. Er erklärte darin:Die Normalisierung ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Friedens, den wir nicht erst übermorgen, sondern schon morgen verwirklicht sehen wollen.“

Als er nach den verschiedenen Verhandlungssträngen und ihrem Verhältnis zueinander befragt wurde, äußerte er sich ablehnend gegenüber der Idee mehrgleisiger Gespräche. Diese Haltung lässt darauf schließen, dass er rasche Schritte in Richtung einer Annäherung an das Zionistengebilde befürwortet - sogar unabhängig vom Friedensprozess in Palästina. Seine Äußerungen riefen jedoch breite Ablehnung und kontroverse Reaktionen hervor, woraufhin sein Pressebüro eine Erklärung veröffentlichte. Darin wurde dazu aufgerufen, das vollständige Interview anzusehen und die Aussagen weder aus dem Zusammenhang zu reißen noch in falsche Deutungsrahmen zu stellen.

In der Stellungnahme hieß es weiter, Salams Positionen seien eindeutig und ließen weder Spielraum für Fehlinterpretationen noch für bewusste Verzerrungen. „Der Libanon steht fest zu den arabischen Grundprinzipien, und eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel kann erst nach der Gründung eines palästinensischen Staates erfolgen - nicht bloß durch eine Einigung über einen Verhandlungsweg.“ Zudem wurde betont, dass „ein akzeptabler Frieden mit Israel nur ein gerechter und umfassender Frieden sein kann, wie er in der Arabischen Friedensinitiative von Beirut verankert ist.“

Ob des Premierministers Position nun darin besteht, die Normalisierung der Beziehungen zum besatzerischen Zionistengebilde voranzutreiben, oder darin, sich, wie mittlerweile für arabische Regenten üblich, zu unterwerfen, ist unerheblich. Beide Positionen sind aus Sicht der Muslime nicht nur blanker Unsinn, sondern darüber hinaus auch wertlos.

Der Verweis auf die Arabische Friedensinitiative oder die Errichtung eines palästinensischen Staates - das heißt, auf den kollektiven Verrat und die Kapitulation jener, die vorgeben, im Namen des palästinensischen Volkes zu sprechen - kann solche Aussagen und diesen übereilten Vorstoß hin zur Normalisierung nicht rechtfertigen. Die Palästinafrage ist keine ethnisch-arabische Angelegenheit und auch keine palästinensische im nationalistischen Sinne. Vielmehr ist sie eine islamische Angelegenheit, eine Sache der islamischen Umma, für die Rechtschaffene ihr Leben ließen, auf dass dieser ehrwürdige Boden ein Bollwerk der Ehre für den Islam und die Muslime bleiben möge. Und sie opfern weiterhin ihr Leben, um dieses usurpierende Fratzengebilde vom gesegneten Boden der Muslime zu vertreiben.

Solche Aussagen spiegeln daher einzig die Haltung derer wider, die sie getätigt haben, nicht aber die Haltung der Muslime. In Wahrheit sind sie repräsentativ für die Agenda jener, die Premierminister Nawaf Salam in sein Amt gebracht haben. Was die Position der Muslime im Libanon anlangt, so vertreten sie die Interessen der islamischen Umma und keinesfalls eines bestimmten Nationalstaates hier oder anderswo.

Bemerkenswert ist, dass solche Erklärungen zu einer Zeit abgegeben werden, in der die Feinde Allahs und der Muslime, die Zionisten, weiterhin unaufhörlich das Blut unserer Geschwister in Palästina im Allgemeinen und in Gaza im Besonderen vergießen. Sie führen in aller Öffentlichkeit eine grausame Belagerung durch. Zerstörung, Aushungerung und Ermordungen gehören zur Tagesordnung. Ferner zwingen sie die Menschen zur Vertreibung. Und das alles unter den Augen der gesamten Welt! Zudem durchqueren zionistische Kampfflugzeuge und Drohnen seit über einem Jahr den Himmel jenes Landes, als dessen Premierminister Salam fungiert, und führen gezielt Tötungen durch. Sie zerstören ohne jegliche Rücksicht auf das, was man „Souveränität“ oder „Unabhängigkeit“ nennt. Sie scheren sich weder um Waffenruhen, noch um internationale Verurteilungen oder amerikanische Sicherheitsgarantien!

Ebendiese Vereinigten Staaten halten es für den besten Weg zur Unterwerfung, dass ihr unter anhaltendem zionistischem Beschuss und Angriffen lebt – dies sei die geeignetste Atmosphäre, um euch gefügig zu machen für ihr regionales Projekt. Und man darf nicht vergessen, dass Nawaf Salam einst Richter am Internationalen Gerichtshof war, bevor er Premierminister wurde. Ein Amt, das eigentlich dazu dienen sollte, zionistische Kriegsverbrecher für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft zu ziehen, statt Frieden mit ihnen zu schließen!

Herr Premierminister! Woher kommt diese Eile, mit der Sie den Frieden und die Normalisierung der Beziehungen zum Zionistengebilde suchen, als wollten Sie sie schon morgen und nicht erst übermorgen? Das lässt darauf schließen, dass bereits viele Schritte auf dem Weg zur Kapitulation unternommen wurden – so viele, dass das Ganze nicht einmal mehr im Verborgenen geschieht aus Scham vor Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen, sondern nun offen auf dem Tisch liegt - mit unmissverständlichen Worten, den Muslimen im Libanon direkt ins Gesicht gesprochen, damit sie sich darauf einstellen, die besatzerischen Zionisten künftig nicht mehr als Besatzer, sondern als Touristen durch ihr Land streifen zu sehen.

All das offenbart: Diese neue Phase ist eine Ära der Normalisierung der Beziehungen mit den Zionisten, eine Phase der Öffnung des Landes für sie, unter dem Vorwand, den Libanon reformieren und voranbringen zu wollen.

An den Premierminister - ein letztes Wort an Sie und alle, die diesen Weg eingeschlagen haben oder ihn einschlagen wollen:

Der Libanon ist, ebenso wie Palästina, Teil der Stätte des Islam. Eine Teilung oder gar Aufgabe dieser Gebiete ist inakzeptabel. Vielmehr wird dieser edle Boden, so Allah will, geeint bleiben im Widerstand gegen diese verräterischen Projekte, ganz gleich, wie sehr Sie glauben oder es den Anschein hat, mit Ihren Versuchen erfolgreich zu sein, die Anliegen der Muslime zu verschleiern. Unsere Stimme wird weiter in Ihren Ohren hallen, mit dem, was Sie und Ihre Unterstützer nicht hören wollen, bis Allah Sein Versprechen durch das Wiederaufleben der Muslime und die Errichtung des rechtgeleiteten Kalifats gemäß dem Plan des Prophetentums erfüllt.

Ein Staat, der keinen Frieden mit den Zionisten schließt, keine Kompromisse mit ihnen eingeht, sondern all das mit Füßen tritt, was Sie unterzeichnet haben oder noch unterzeichnen werden. Dieser Staat wird das Zionistengebilde bekämpfen, im Einklang mit dem Versprechen unseres Herrn, des Erhabenen, Der sprach:

(فَإِذَا جَاءَ وَعْدُ الْآخِرَةِ لِيَسُوءُوا وُجُوهَكُمْ وَلِيَدْخُلُوا الْمَسْجِدَ كَمَا دَخَلُوهُ أَوَّلَ مَرَّةٍ وَلِيُتَبِّرُوا مَا عَلَوْا تَتْبِيراً)

Wenn nun das Versprechen vom letzten (Mal) eintrifft, so sollen sie eure Gesichter entstellen und die Gebetsstätte betreten, wie sie diese das erste Mal betraten, und das, worüber sie Macht erlangt haben, völlig zerstören. (17:7)

Und auch in Übereinstimmung mit der Frohbotschaft unseres Propheten, der (s) sprach:

«تُقَاتِلُكُمْ يَهُودُ فَتُسَلَّطُونَ عَلَيْهِمْ، حَتَّى يَقُولَ الْحَجَرُ: يَا مُسْلِمُ، هَذَا يَهُودِيٌّ وَرَائِي فَاقْتُلْهُ»

„Die Juden werden euch bekämpfen und ihr werdet euch ihrer bemächtigen, bis der Stein sagen wird: ‚O Muslim! Dieser Jude versteckt sich hinter mir. Töte ihn!‘“

Dies ist der Glaube der Muslime, der unter ihnen durch den Koran und die Sunna lebendig ist. So werden die Kinder der Muslime erzogen. Mit dem Bewusstsein, dass die Juden Prophetenmörder, usurpierende Besatzer und Mörder ihrer Brüder und Schwestern in Palästina sind. Ganz gleich, welche Erklärungen Sie abgeben oder welche Abkommen Sie unter welchem Vorwand auch immer unterzeichnen - an unserem Glauben wird sich nichts ändern.

Und an euch, ihr Muslime im Libanon:

Eure Haltung muss heute klar und unmissverständlich verkündet werden - von den Kanzeln eurer Moscheen, in euren öffentlichen Stellungnahmen und bei jeder Versammlung. Denn wer angesichts dieser Aussagen schweigt oder zögert, macht sich mitschuldig. Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte, wie bei Abū Dāwūd überliefert:

«إِذَا عُمِلَتْ الْخَطِيئَةُ فِي الْأَرْضِ كَانَ مَنْ شَهِدَهَا فَكَرِهَهَا كَانَ كَمَنْ غَابَ عَنْهَا، وَمَنْ غَابَ عَنْهَا فَرَضِيَهَا كَانَ كَمَنْ شَهِدَهَا»

„Wenn ein Vergehen auf der Erde begangen wird, so ist derjenige, der dem beiwohnt, es aber verabscheut, wie der, der nicht anwesend war. Und wer bei diesem Vergehen nicht anwesend war, mit ihm aber einverstanden ist, so ist er wie jener, der dem beiwohnte.“

Und in einer anderen Überlieferung bei Muslim heißt es:

«إنَّه يُسْتَعْمَلُ علَيْكُم أُمَراءُ، فَتَعْرِفُونَ وتُنْكِرُونَ، فمَن كَرِهَ فقَدْ بَرِئَ، ومَن أنْكَرَ فقَدْ سَلِمَ، ولَكِنْ مَن رَضِيَ وتابَعَ»

„Es werden wahrlich über euch Führer eingesetzt.Ihr werdet (an ihnen) Gutes erkennen und (auch) Schlechtes verwerfen. Wer (das Schlechte) verabscheut, der ist unschuldig, und wer (es) missbilligt, der ist sicher. Wer aber einverstanden ist (mit ihnen) und (ihnen) folgt, der ist (mitverantwortlich).“

Das heißt: Wer zustimmt und folgt, ohne das Unrecht zu verabscheuen oder sich davon zu distanzieren, der ist es, der zur Rechenschaft gezogen und bestraft wird.

Lasst euch nicht durch die Vielzahl der Übeltäter erschüttern oder zum Zögern bringen. Allah, der Allmächtige, sagt:

(قُل لَّا يَسْتَوِي الْخَبِيثُ وَالطَّيِّبُ وَلَوْ أَعْجَبَكَ كَثْرَةُ الْخَبِيثِ فَاتَّقُوا اللهَ يَا أُولِي الْأَلْبَابِ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ)

Sag: Nicht gleich sind das Schlechte und das Gute, auch wenn die Menge des Schlechten dir gefallen sollte. Darum fürchtet Allah, o die ihr Verstand besitzt, auf dass es euch wohl ergehen möge! (5:100)

Das bedeutet: In den Augen Allahs sind der Gehorsame und der Ungehorsame nicht gleich. Selbst dann nicht, wenn die Zahl der Sünder groß ist. Denn diejenigen, die Allah gehorchen, sind die Erfolgreichen, denen am Tag des Gerichts Sein Lohn zuteilwird. Auch wenn sie nur wenige sein mögen. Die Ungehorsamen hingegen sind die Verlierer, auch wenn sie viele sein mögen.

Zeigt Allah also das, was Er liebt und woran Er Gefallen findet: klare, mutige und unmissverständliche Standpunkte.

(فَلَا تَهِنُوا وَتَدْعُوا إِلَى السَّلْمِ وَأَنتُمُ الْأَعْلَوْنَ وَاللهُ مَعَكُمْ وَلَن يَتِرَكُمْ أَعْمَالَكُمْ)

So werdet nicht schwach und ruft (nicht) zum Frieden, wo ihr doch die Oberhand haben werdet, denn Allah ist mit euch, und Er wird euch nicht um eure Werke bringen. (47:35)

4. Ḏū l-Ḥiǧǧa 1446 n. H.
31. Mai 2025 n. Chr.
Hizb-ut-Tahrir
wilāya Libanon
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